Wissens-Gefälle verringern


Auch bekannt als: Minimal Information Asymmetry

Kurzinfo

Verhindern Sie, dass Nutzende durch mangelnde Vertrautheit mit den Richtlinien, den potenziellen Risiken und ihren Befugnissen bei der Verarbeitung entrechtet werden.

STRATEGIEN: Informieren

Kontext

Nutzende interagieren häufig mit für die Verarbeitung Verantwortlichen, deren Dienste (oder Produkte) sie bisher noch nicht genutzt haben. Zu diesem Zeitpunkt ist das Wissen seitens der Nutzenden über die Verarbeitenden und ihre Praktiken, insbesondere hinsichtlich des Datenschutzes, in der Regel nicht vorhanden. Die für die Verarbeitung Verantwortlichen selbst haben natürlich ein viel klareres Verständnis ihrer Richtlinien.

Problem

Die für die Verarbeitung Verantwortlichen verfügen über weit mehr Informationen als die Nutzenden, die ihre Dienste in Anspruch nehmen, was die Nutzenden anfällig für Ausbeutung macht.

Informationsasymmetrie wird allgemein als der Fall beschrieben, in dem eine Partei mehr oder bessere Informationen über eine Transaktion hat als die andere.
Damit eine gesunde Beziehung entstehen kann, sollten die Nutzenden fast so viel über die Praktiken der für die Verarbeitung Verantwortlichen wissen, wie diese selbst.

Lösung

Minimale Informationen von Nutzenden verlangen, so dass nur so viele personenbezogene Daten verarbeitet werden, wie benötigt, erklärt und eingewilligt werden. Das Ungleichgewicht des Wissens in Bezug auf die Verarbeitungspraktiken kann weiter verringert werden, indem klare und prägnante Richtlinien (anstelle oder zusätzlich zu komplexen und wortreichen Richtlinien) veröffentlicht werden.

Implementierung

Beschränken Sie die Datenmenge, die für die Bereitstellung der für die Nutzenden erforderlichen Dienste erforderlich ist, und bevorzugen Sie gegebenenfalls weniger sensible Daten. Geben Sie Nutzenden die Möglichkeit, sich für Funktionen zu entscheiden, die mehr Daten erfordern, aber halten Sie diese standardmäßig minimal. Wenn die erforderliche Datenmenge minimiert wird, muss von Nutzenden weniger Verständnis und Einverständnis gefordert werden. Dies ermöglicht wiederum auch einfachere Richtlinien.

Beispiele

Bekannte Anwendungen

Viele Online-Organisationen stellen ihren Kunden Symboliken oder Hinweise bereit. Häufig sind diese öffentlich und frei verfügbar, können aber auch von Dritten erworben werden. Die Online-Auktionsseite eBay verwendet beispielsweise ein Reputationssystem, um Nutzenden dabei zu helfen, sich beim Kauf von einem unbekannten Angebotssteller wohler zu fühlen. Viele andere E-Commerce-Websites (wie z. B. Amazon) verlassen sich stark auf ein Reputations- und Empfehlungssystem, um Nutzenden dabei zu helfen, eine fundiertere Entscheidung zu treffen.

Verwandte Patterns

Dieses Pattern ergänzt Verwendung Widerspiegeln und Kontoauszug Datenverwendung.

Lizenz:

Die textuelle Pattern-Beschreibung auf dieser Seite steht unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung Uported (CC BY 3.0). Wenn Sie diese Beschreibung teilen, weiterverbreiten oder bearbeiten, so müssen Sie die Lizenzbestimmungen beachten, und als Namensnennung angeben „Privacy Patterns basierend auf den Sammlungen unter PrivacybyDesign.Digital und Privacy Patterns.org“ mit jeweiliger Verlinkung.
Die vorliegende Pattern-Beschreibung entstand durch Übersetzung der auf privacypatterns.org veröffentlichten Privacy Patterns.

Quellen:

S. Romanosky, A. Acquisti, J. Hong, L. F. Cranor, and B. Friedman, “Privacy patterns for online interactions,” Proceedings of the 2006 conference on Pattern languages of programs – PLoP ’06, p. 1, 2006.

S. Engelman, L. F. Cranor, A. Chowdury, “An analysis of P3P-Enabled web sites among Top-20 Search Results” Carnegie Mellon University, 2005.

L. Cranor, J. Reagle, M. Ackerman, “Beyond Concern: Understanding Net Users’ Attitudes About Online Privacy” AT&T Labs, 1999.