Funktionen ein- und ausschalten


Auch bekannt als: Enable/Disable Functions

Kurzinfo

Erlauben Sie Nutzenden, granular zu entscheiden, welchen Funktionen sie zustimmen, bevor die Funktion verwendet wird.

STRATEGIEN: Kontrolle überlassen

Kontext

Nutzende lassen häufig Daten über sich sammeln, oft in Situationen, in denen dies nicht unbedingt notwendig ist. Viele dieser Fälle sind auf umfangreiche Funktionalitäten im Sinne der Nutzenden zurückzuführen. Nicht alle Nutzenden wollen jedoch alle Funktionen nutzen. Einige für die Datenverarbeitung Verantwortliche versuchen, dies in ihren Designs zu berücksichtigen.

Problem

Nicht alle Nutzenden wünschen oder profitieren von allen Funktionen. Denken Sie an Nutzende, die in einer „Ambient Assisted Living“ Umgebung leben: Diese Personen sind von verschiedenen Sensoren wie Videokameras, Bewegungssensoren oder Stromsensoren umgeben, die zur Überwachung der Umgebung und Umstände einer Person eingesetzt werden.
Ein weiteres Beispiel sind die in Smartphones enthaltenen Beschleunigungssensoren. Ein Dienst (oder Produkt) kann Nutzenden unter Berücksichtigung der gesammelten Daten interessante Orte empfehlen. Im Hinblick auf diese Beispiele wird deutlich, dass Dienste oft unaufdringlich hochkritische und persönliche Kontextdaten von Nutzenden sammeln.

Lösung

Geben Sie Nutzenden die Möglichkeit zu wählen, welche Funktionen sie nicht verwenden und für welche sie daher die erforderlichen Daten nicht zur Verfügung stellen möchten.

Implementierung

Eine Lösung ist gegeben, wenn Nutzende bestimmten Funktionen explizit zustimmen oder nicht zustimmen können. Zu diesem Zweck muss der Dienst jede Funktion und ihre erforderlichen Kontextdaten anzeigen. Ein möglicher Weg, diese Funktionen und die verwendeten Kontextdaten anzuzeigen, kann die Verwendung des Einwilligungsformulars zum Datenschutz sein, das in jeder Anwendung enthalten ist.

Beispiele

Support-U

In der gezeigten Einverständniserklärung zum Datenschutz ist jede Funktion, die persönliche Kontextinformationen verwendet, aufgeführt. Darüber hinaus haben Nutzende die Möglichkeit, die Funktionen zu aktivieren oder zu deaktivieren, z. B. um einen Live-Stream zu aktivieren oder die Vorhersage ihres nächsten Kontextes zu ermöglichen.

Auswirkungen

Indem Nutzende in die Lage versetzt werden, bestimmten Funktionen explizit zuzustimmen oder diese abzulehnen, kann eine kontextbezogene Anwendung wie Support-U Nutzenden möglicherweise nicht mehr alle möglichen Funktionen zur Verfügung stellen. Die Verwendung dieses Pattern im Entwicklungsprozess kontextbewusster Anwendungen könnte jedoch das Vertrauen Nutzender in die Verwendung von UC-Systemen zusätzlich stärken.

Verwandte Patterns

Dieses Pattern ist ähnlich zu Einwilligungen nach und nach einholen. Die Wahl Einstellungen oder Funktionen zu aktivierten oder deaktivierten steht im Einklang mit der Aushandlung einer Richtlinien, die diese Entscheidungen aus einer anderen funktionalen Perspektive widerspiegelt.

Wie bei vielen anderen Pattern ist es trotz der verbesserten Wahlmöglichkeiten für Nutzende wichtig, sicherzustellen, dass ihre Entscheidungen informiert sind, frei getroffen werden und sie alles verstanden haben. Daher muss dieses Pattern rechtsgültige Einwilligungen einholen.

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Lizenz:

Die textuelle Pattern-Beschreibung auf dieser Seite steht unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung Uported (CC BY 3.0). Wenn Sie diese Beschreibung teilen, weiterverbreiten oder bearbeiten, so müssen Sie die Lizenzbestimmungen beachten, und als Namensnennung angeben „Privacy Patterns basierend auf den Sammlungen unter PrivacybyDesign.Digital und Privacy Patterns.org“ mit jeweiliger Verlinkung.
Die vorliegende Pattern-Beschreibung entstand durch Übersetzung der auf privacypatterns.org veröffentlichten Privacy Patterns.

Quellen:

Baraki, H., Geihs, K., Hoffmann, A., Voigtmann, C., Kniewel, R., Macek, B. E., & Zirfas, J. (2014). Towards Interdisciplinary Design Patterns for Ubiquitous Computing Applications. Kassel, Germany. Retrieved from https://books.google.nl/books?id=D40vBgAAQBAJ

C. Kuner, European Data Protection Law, Corporate Compliance and Regulation. Oxford University Press, 2007.

G. Hornung and C. Schnabel, “Data protection in germany: The population census decision and the right to informational self-determination,” Computer Law & Security Review, vol. 25, no. 1, pp. 84–88, 2009.